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LeseprobeKleines Konversationslexikon für HaushundeErziehungBeliebtes Zwei-Mann-Spiel, bei dem die eine Partei versucht, praktische Details ihrer Weltanschauung auf die andere Partei zu übertragen. Wie bei allen Spielen gibt es Gewinner und Verlierer sowie verschiedene Schwierigkeitsgrade. Die antiautoritäre Erziehung schränkt die erlaubten Mittel so stark ein, dass sich der Erzieher zum Erzogenen verhält wie ein Steinmetz ohne Werkzeug zum Granit. Bei der autoritären Erziehung steht der Erzogene vor dem Erzieher wie eine Ameise vor dem Elephanten, nachdem sie höflich aufgefordert wurde, doch zur Seite zu treten. Weil der Spielverlauf in beiden Varianten vorhersehbar ist, haben sich homo sapiens und Haushund für eine spannende Mischform mit offenem Ausgang entschieden. Für den Haushund stellt seine natürliche Leidenschaft für Gehorsam und Regeln das größte Handicap dar, während homo sapiens durch sein äußerst empfindliches schlechtes Gewissen regelmäßig am Sieg gehindert wird. Innerhalb des beschriebenen Kräftegleichgewichts lassen sich viele spannende Manöver durchführen. Am Ende ist der Erziehungserfolg auf beiden Seiten gleich groß und ein kleines Stück mehr Gerechtigkeit in der Welt. Schlimm ist nicht, das Spiel zu verlieren. Schlimm wäre, es gar nicht erst aufzunehmen. LeineSimpler, in Fachgeschäften zu überteuerten Preisen erhältlicher Kunststoff- oder Lederstrick, den homo sapiens am Hals seines Haushunds befestigt, um sich von ihm durch die Welt führen zu lassen. ReligionHaushunde sind ausgesprochen religiöse Wesen. Was dem homo sapiens sein Gott, ist dem Hund sein homo sapiens. Für einen Hund ist der Mensch
eine Instanz, die über Leben und Tod, Futter und Verhungern, Freude und Leid gebietet. Der Mensch straft und belohnt. Er spricht eine Sprache,
die größtenteils außerhalb des intellektuellen Radius seiner Jünger liegt, und verständigt sich deshalb in Zeichen und Wundern. Seine Beweggründe
sind dem Hund nicht einsichtig. Ob der Hund einem gütigen Gebieter oder einer rachsüchtigen Gottheit dient - ein Leben ohne homo sapiens ist ein Leben
im Nichts und deshalb nicht vorstellbar. Auch ihren Höchsten Herrn hätten die Menschen guten Gewissens ein "Herrchen" taufen können. Denn Religion ist
nichts anderes als die Lehre davon, wie man frei von Erkenntnis gehorcht und am Ende trotzdem getan hat, was man eigentlich wollte. Darin haben wir
Hunde es zu einer gewissen Meisterschaft gebracht. TelekineseTrotz der irreführenden Bezeichnung ist "Telekinese" kein kleiner, haariger Hund mit plattgedrückter Nase, der sein Leben neben einer grauhaarigen Dame vor dem Fernseher verbringt. Es handelt sich vielmehr um den dritten Dan in der Disziplin des Lass-Falln-Und-Gong, also um einen Leistungsgrad, der noch weit über den Kunststücken der -> Hypnose rangiert. Ein Großmeister bringt durch reine Verstandeskraft die Käseplatte auf der Kante des Abendbrottischs in Schieflage, so dass Camembert und Emmentaler wie durch Geisterhand berührt zu Boden klatschen. Mit Telekinese sollte nur umgehen, wer ihr tatsächlich gewachsen ist, da ihre Mechanismen bei falscher Anwendung fatale Auswirkungen auf den Zauberlehrling haben können. Vgl. -> Strafe. ZierpflanzeKollegin aus der Flora, dem gemeinen Haushund geistesverwandt: Beschäftigungslos, dekorativ, geruchsintensiv. Und wenn homo sapiens nicht da ist, guckt sie aus dem Fenster. Mehr Bilder gibt es zu sehen unter |
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