Rezensionen
Corpus Delicti
Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Juli Zeh verfügt über den Scharfsinn und die Belesenheit, um ihre Einsprüche gegen den Zeitgeist so zu verfassen, dass sie nicht verlegen
machen, sondern Wucht entfalten. Der Juristin im Nebenberuf gelingt es mühelos, die analytische Darstellung in die literarische Form
hineinzuholen - hier, in CORPUS DELICTI, geschieht das in der Kunstform der Utopie, die seit je dem Diskursiven gebührend Raum gibt.
So gebiert Belletristik analytischen Verstand und umgekehrt: Erzählen und Argumentieren sind eins.
Darauf kann man sich bei dieser Autorin verlassen."
- FAZ
DIE ZEIT
"Juli Zeh schildert die Entgleisung ins Brutale mit seltsamer Kälte. Sie ist eine analytische Apokalyptikerin in der Nachfolge Jewgenij Samjatins, Ray Bradburys und Philip K. Dicks. Als solche polemisiert sie gegen eine postutopische Epoche, die sich zu viel auf die Überwindung der Utopien zugutehält.
Die literarische Form ist eine Gerichtstragödie in Prosa, ein Traktat in verteilten Rollen, ein Science-Fiction-Krimi und stetig sich beschleunigendes Debattierstück."
DER SPIEGEL
"Zum Glück hält sich Juli Zeh nicht lange mit der detailvernarrten Ausschmückung ihres Überwachungsstaates auf. Stattdessen konfrontiert sie ihre Leser geschickt und ziemlich
spannend mit dem philosophischen Für und Wider ihrer aller Metaphysik beraubten Beinahe-Idealgesellschaft. Die Kunst dieser Autorin besteht gerade im
scharfsinnigen Gedanken-Pingpong ihrer Versuchsanordnungen, in einem heiter-diskursiven Furor, wie man ihn sonst nur (hölzerner) von Bernhard
Schlink kennt und wie ihn früher Friedrich Dürrenmatt beherrschte."
Süddeutsche Zeitung
"CORPUS DELICTI ist politische Erweckungsliteratur, die allerdings ihren diskursiven Gehalt in einen ziemlich ausgeklügelten Kriminalplot verpackt. Und das ist nur eines der Genres und intertextuellen
Echos, die Juli Zeh sehr belesen verwoben hat zu einem Ganzen, das all das zugleich ist: negative Utopie und Justizdrama, Polit-Thriller und Gesellschaftsstück, handfestes Horror-
und hauchzartes Geschwistermärchen."
tz
"CORPUS DELICTI erweist sich nicht nur als wichtiger politischer Warnruf, sondern auch als großes Lektürevergnügen, das jedem Besuch im Fitness-Studio vorzuziehen ist."
Saarbrücker Zeitung
"Gesellschaftskritik und sprachliche Kunst tragen sich hier gegenseitig zur Vollendung. Juli Zeh ist hier so gut wie noch nie."
dpa
"Zehs Geschichte packt den Leser und regt zum Nachdenken an, wie weit der Staat in die Lebenswelt seiner Bürger eingreifen darf."
Märkische Allgemeine
"Diese Sprache ist ein Labsal, sie fließt und windet sich ganz mühelos um intellektuelles Sperrgut. Die Sprache will gesprochen werden, laut und deutlich, und trotzdem bleibt sie elegant ..."
Kurier
"Juli Zeh treibt die Handlung schnörkellos voran, stellt ihre Poesie ganz in den Dienst ihrer Botschaft. Messerscharf und klar zieht sie ihre Schlüsse aus einem
nur verworren wirkenden, in Wahrheit gut abgezirkelten Netzwerk der Macht. Die so heraufbeschworene Zukunft, sie könnte so bald sein. Zweifellos."
Darmstädter Echo
"Juli Zeh hat einen packenden Roman gestaltet, den man auch wegen seiner überaus trefflichen Sprache ohne jede begleitende Fitneßübung in
einem Zug lesen kann. Für den eigenen Kopf hat man dann allerdings einiges geleistet."
Titel-Magazin
"Nach dem Ende des Jahrhunderts der Ismen macht CORPUS DELICTI auf die Gefahren aufmerksam, die aus dem Zwang zur Perfektionierung aller Lebens- und
Gesellschaftsbereiche entstehen können. Juli Zehs Hauptsorge freilich gilt dem Geist, der in seinem System, das ganz auf den Körper vertraut, auf der Strecke bleibt."
General-Anzeiger
"Den grassierenden Gesundheits- und Fitnesswahn mit all den törichten Bonussystemen der konkurrierenden Krankenkassen hat Juli Zeh unbarmherzig aufs Korn genommen.
Gleichzeitig schwingt zwischen den Zeilen – zumindest latent – ein leidenschaftliches Plädoyer für einen streng reglementierten Datenschutz mit."
NDR Kultur
"CORPUS DELICTI ist eine bittere Parabel auf alle totalitären Systeme und das Zerrbild unserer möglichen Zukunft. Juli Zeh hat damit ein hoch politisches,
verstörendes Science-Fiction-Buch geschrieben, ein Plädoyer für die Würde des Individuums."
Neue Osnabrücker Zeitung
"Geschickt nutzt die ausgebildete Juristin Zeh ihren Roman zur Diskussion eines staatsrechtlichen Dilemmas: des Umkippens gesellschaftlicher Fürsorge in die Überwachung.
Die Autorin trifft einen Nerv der Zeit, wenn sie die Debatte vor allem gerade am Thema des Körpers verhandelt." -
OZ
Deutschlandradio
"Juli Zeh ist mit CORPUS DELICTI der weibliche George Orwell der Gegenwart geworden."
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